Fury in the Slaughterhouse: eins-15/16.
"Dieter, " sach' ich, "Mensch Dieter, wie kannst Du nur 4:1 für Heim tippen ?"
Nach dem Spiel hätte mein alter Freund und neuer Sitzplatznachbar Dieter sicherlich
zugegeben, schon immer Pessimist gewesen zu sein.
Aber ich hatte vor dem Spiel gefragt.
Dieter schaut mich ruhig, sehr ruhig an: " Es ist mal wieder an der Zeit, obwohl,
wirklich dran glauben - nää, eher nich'."
"Dieter," sach' ich, "wenn die Jungs das abrufen und spielen was sie können,
hat Gladbach keine Chance."
Keine zwei "Cum Tempore" Zeitspannen später schießt Miki
(Anm. - Henrik Mkhitaryan, armenischer Nationalspieler, wertvollster Dortmunder
Transfer - die Red.) nach tollem Konter und Zuspiel von Auba
(Anm. - Pierre-Emerick Aubameyang, gabunischer Nationalspieler,
Torschützenkönig des BVB letzte Saison - die Red.) das 3:0.
Unsere Jungs spielen also das, was Sie können. Und haben Spass dabei.
Und machen den Sack kurz nach der Pause mit dem 4:0 zu.
Eine Standortbestimmung, vielleicht noch zu früh in dieser Phase der Saison,
sowohl für dieeine, große, wie auch für die andere, kleine, Borussia.
Bei letzterer symbolisieren zwei 19- jährige, an diesem ersten Spieltag
überforderte Innenverteidiger, wie dünn die Personaldecke beim diesjährigen
Championsleague- Teilnehmer vom Niederrhein ist.
Hatten die "Fohlen" (Anm. - in einschlägigen Fußballerkreisen der
Spitzname für das Team von Borussia Mönchengladbach - die Red.)
im Pokalspiel in Hamburg beim Zweitligisten vom Millerntor
(Anm.- FC St. Pauli - die Red.) doch erst in der zweiten Halbzeit noch die
Kurve gekriegt, und, nach ebenfalls unterirdischem ersten Durchgang noch
als Sieger den Platz verlassen.
Dieter hatte eine Ahnung, eine sehr gute sogar.
Dennoch überraschen die gegenläufigen Trends in der Leistungskurve
beider Teams.
Die Wege in Europa führen über andere Pflaster.
Für beide Borussias.